Institut Deutsche Adelsforschung
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Vermessung von Statusfragen der Eliten und des Adels in ihrer Symbolhaftigkeit und in ihren Dingen am Beispiel der Schweiz

Besprechung einer bemerkenswerten Neuerscheinung aus dem Format-Ost-Verlag in Sankt Gallen

Einen Status zeigen und re/präsentieren ist in herkömmlicher soziologischer Lesart ein Mittel und eine Strategie innerhalb von Gesellschaften zur Betonung von Prestige und Ungleichheit, ein Zeichen für den Anspruch auf soziale Unterscheidung. Die Definition des Begriffes lautet nach Laatz (2020), der betont, daß in der Forschung derzeit drei verschiedene Begriffsverständnisse vorherrschen : „a) Im Rahmen der Schichtungstheorie bezeichnet der Terminus S. eine mehr oder minder hohe Position in der Schichtungshierarchie irgendeines sozialen Systems hinsichtlich eines beliebigen hierarchiebildenden Schichtungskriteriums. b) Überwiegend wird S. jedoch allein auf die Hierarchien sozialer Wertschätzung in einem sozialen System angewandt, bezeichnet also die Wertschätzung, die ein Individuum hinsichtlich eines Kriteriums (z. B. Besitz, Beruf, Macht) im Verhältnis zu anderen Individuen in diesem sozialen System genießt. c) In engstem Sinne bezieht sich S. ausschließlich auf gesamtgesellschaftliche Wertsysteme, die mitunter noch als einheitliche Werthierarchie (Schichtungssystem) gedacht werden. [2] Innerhalb der Rollentheorie wird S. synonym zum Begriff ‚soziale Position‘ gebraucht. Man bezeichnet mit ihm den Platz, den ein Individuum in einem sozialen System einnimmt (z. B. in der Familie als Vater, im Betrieb als Vorarbeiter). Der S. gibt einen Platz im sozialen Beziehungsgeflecht an, an den bestimmte Rollenansprüche gesellschaftlich geknüpft werden. [3] Ursprünglich bezeichnet S. die Gesamtheit der ererbten Rechte und Pflichten eines Menschen. Diese Bedeutung liegt noch der englischen Übersetzung von Stand mit ‚status‘ zugrunde.“ [1]

Allerdings erscheint diese Definition insofern ergänzungsbedürftig, als nicht geklärt worden ist, wer denn diese Positionen oder den Status festlegt, wie er definiert und redefiniert wurde, wie, wann, wie intensiv und wie lange eine Person in ihrem Status und gesellschaftlichen Wert herauf- und herabgestuft werden konnte und wurde. Es wird auch außen vor gelassen, daß Status nicht allein eine rein personale Angelegenheit war, die sich durch Aushandlung zwischen menschlichen Akteur*innen erreichen ließe, sondern daran auch Dinge – mindestens als Verweisende, Symbole und Hinweisgebende – beteiligt gewesen sind.  Das Beispiel des Adels, der keine materiell faßbare, sondern nur eine imaginär zugeschriebene soziale Eigenschaft war, ist dieser Hinweis sinnfällig: Gleich gekleidete Menschen könnten zwar adelig sein, man sah es ihnen aber nicht an. Erst durch die Dinge, mit denen sie sich körpernah umgaben, durch Habitus, Benehmen, Ausdrucksweise und die Kleidung wurden sie zu von Anderen unterscheidbar und ihnen wurden daraufhin bestimmte Eigenschaften – oder auch soziale Rollen – zugeschrieben.  Sozialen Status erlangten Adelige also nur indirekt, über die Dinge, nicht über den Körper allein.

Dass für die sprach- oder schriftaktliche Zuschreibung von Adeligkeit (in Reden, in Reliefs, Dokumenten, Bildern, Wappen, Büchern, Heften etc.) – als einer besonderen Form von „Status“ – Artefakte eine bedeutende Rolle spielten, macht auch der folgende Fall deutlich, in dem Gegenstände, die adelig konnotiert waren, verloren gingen, wodurch sich der Inhaber eine hier in Rede stehenden Ringes mit Dritten gleicher machte, weil spezifische Ungleichheitsanzeiger nicht mehr vorhanden waren. So notierte ein Anonymus (1898) zu jenem Fall: „Ein Seitenstück zum Ring des Polykrates hat sich kürzlich, der `Revaler Zeitung‘ zufolge, in den Qstseeprovinzen abgespielt. Beim Fischen im Kukkolinischen See (8 Werst von Dorpat) hatte vor einiger  Zeit ein Fischer beim Herausziehen seines Netzes im Tang eingebettet einen goldenen Siegelring gefunden. Diesen Ring hat er verkauft, zugleich aber auch von seinem seltsamen Funde erzählt und dabei den Ring genauer beschrieben. Dadurch aufmerksam geworden, hatte sich ein Herr aus der Gegend die Mühe nicht verdrießen lassen, dem Ringe nachzuspüren, bis er ihn schließlich bei einem Juden fand und von diesem erwarb, um ihn der Familie seines einstmaligen Besitzers, die in Esthland lebt, zuzustellen. Der Ring wies nämlich das Baron Maydellsche Familienwappen auf und trug auf seinem inneren Reifen außerdem noch die Inschrift: ‚Die Füchse der Estonia 1847‘. Es war offenbar ein Geschenk der Füchse an ihren Oldermann gewesen, und so ließ sich die Person seines ursprünglichen Besitzers unschwer feststellen. Der Baron war bereits vor einigen Jahren verstorben, doch konnten seine Angehörigen sich erinnern, daß er als Student einmal einen ihnen besonders wertvollen Ring beim Baden in einem See verloren hatte.“ [2]

Die Bedeutung von Dingen für den Status und die Wertschätzung des Adels nimmt nun auch eine neue Publikation in den Blick, die in der Schweiz erschienen ist. Es handelt sich dabei um eine regional ausgerichtete Schrift, doch weisen ihre meisten Beiträge doch weit über eben jene regionalen Kantonsgrenzen hinaus und dürfen allgemeine Geltung beanspruchen, da Statusfragen im deutschsprachigen Raum in der Formierungsphase der Moderne vergleichbar gelöst worden sind. Das Neujahrsblatt des Historischen Vereines des Kantons Sankt Gallen von 2020 heißt daher auch: „Der Status und seine Symbole“ [3]. Hier wird – auch gleich in der Einleitung – der Aushandlungscharakter betont, der dem Statusbegriff zugrundeliegt (Seite 8). Doch schon bei der Anführung der lichtenbergischen Dreiteilung in Nährstand (Bauern, Laboratores), Wehrstand (Krieger, Bellatores) und Betstand (Klerus, Oratores) bröckelt diese Definition, da sie nicht als Vor-, sondern als Darstellung mittelalterlicher Ständeordnung eingeführt wird (Seite 9), also eben jener Aushandlungscharakter zu wenig als Image betont wird oder als Leitbild, das nicht unbedingt mit der Empirie in Deckung gebracht werden konnte (Handelnde, Fahrende und Nichtseßhafte kamen in diesem Modell kurzerhand nicht vor), auch wenn unbestreitbar ist, dass allein das gesellschaftliche Ideal eine gewisse Wirkkraft als Aktant hatte. [4] Allerdings ist – an anderer Stelle – nicht recht ersichtlich, weshalb eine weibliche Alterstreppe im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Statusfragen abgebildet wird (Seite 10).

Es bleibt unklar, ob damit angedeutet werden soll, daß eine Frau mittleren Alters, die auf der höchsten Stufe in dem Stich von 1640 steht, einen hohen Status haben soll oder nicht. Die allgemeinen Ausführungen leiten dann jedoch in der Einleitung zum Rheintaler Sittenmandat von 1528 über, indem bestimmte Ver- und Gebote für die Ausstattungen von Körpern niedergelegt worden sind (Seite 11); hierzu zählten auch Kleiderordnungen zur frühneuzeitlichen Aufrechterhaltung von Humandifferenzierungen in Ehre und Status (Seite 13). [5]

Die Erkenntnis bedeutet aber auch, daß sich Statusansprüche indes – zumindest kurzfristig – recht leicht erheben lassen, wenn man über die nötigen Dinge verfügt. Denn alle Güter, die, rar, selten und teuer waren, erhoben Anspruch auf hohen Status, weil deutlich wurde, daß hinter ihnen die Verfügungsgewalt über freie Gelder existierte, mit Veblenschen Worten: Geld „verschwendet“ worden konnte. [6] Dazu zählte auch Bernstein vom Montlingerberg, dem ein eigener Artikel in dem Sammelband gewidmet ist (Seite 22-27); der Aufsatz untersucht vor allem dessen Bedeutung für Statusfragen in der Vor- und Frühgeschichte. Für die Formierungsphase der Moderne typischer dagegen waren Landsitze, die für eine gewisse „longue durée“ den Statusanspruch für eine Person, die die besaßen oder bewohnten, erheben und verlängern konnten (Seite 28-53). [7] Doch auch Landsitze, besonders, wenn sie aristokratisierend gestaltet wurden, [8] beispielsweise mit vorkragendem zweiten Stockwerk oder später mit Pavillon, Garten9 oder Kutschenremise, mußten, wenn sie statuserzeugend wirken sollten, gepflegt und erhalten werden, dienten dann jedoch, wie ein Beitrag hervorhebt, nicht nur Re/Präsentationszwecken, sondern auch der Vermögensanlage in Immobilienbesitz (Seite 36) – als eine Art gespeichertes, da festgelegtes Vermögen.

Neben besonders großen Dingen, wie den angesprochenen Herrensitzen, zählten aber auch die auf eine besondere Weise ausgeführten oder besonders kleinen Dinge zu den prestigeträchtigen und -erzeugenden Gegenständen.10 Daher wird in dem Sammelband – anhand der Sammlungen des Sankt Gallener Textilmuseums – auch der Spitze ein besonderes Kapitel gewidmet, die als Kleidungsutensil von besonderer Visibilität war, gehörte sie doch zu den am Körper nah geführten Dingen, die neben dem Gebrauchswert auch den Repräsentationswert herausstrich. [11] Dabei kam Spitze nicht nur an den Kleidern zum Einsatz, sondern auch in der Darstellung von Bildnissen, bei Gemälden und Stichen als Attribut des Adels, der sich aufwendig durchbrochene Stoffe leisten konnte und wollte (Seite 55-65). Zunächst vielversprechend, dann aber doch eher weniger von Bedeutung für die Adelsforschung, ist dagegen ein Beitrag über Pelz, weil lediglich das 20. Jahrhundert betrachtet wird, die Zeit zuvor mit der Nähe des Adels zur Jagd aber ausgeklammert wird (Seite 67-71). Wiederum überaus adelsaffin ist sodann jedoch ein Beitrag über Gärten als Statussymbol, ausgehend von Versailles und seinen Kopien in der Schweiz bis hin zu Landschaftsgärten (Seite 76-97). [12] Weiter spielten Wappen eine besondere Rolle im Adel, dargestellt im Sammelband am Beispiel einer heraldischen Entwicklung von den ersten Entwürfen bis hin zur Integration des Wappens in einen Adelsbrief (Seite 99-109).

Ferner wird verwiesen auf Gold- und Silberschmiedearbeiten im Bereich der Tischgerätschaften (Seite 111-125), den Prestigewert von Wohngegenden und den Statusgewinn durch  Raumausdehnung (Seite 126-139). Ebenfalls konnten Stiftungen (Seite 141-147) und der frühe Automobilismus um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert (Seite 148-155) dazu beitragen, Personen einen höheren Status in der Gesellschaft zuzuerkennen. Der reich illustrierte Band, der auch zahlreiche klein- und großformatige Farbaufnahmen beinhaltet, widmet sich anschließend noch einigen regionalen Bezügen (Seite 157-222), die für die Adelsforschung nicht von Belang sind. Gleichwohl muß aber konstatiert werden, daß die Themenbreite des Hauptbandes der Ausgabe, die sich mit dem Namen „Neujahrsblatt“ allzu bescheiden gibt, da es sich eigentlich um einen größeren Sammelband handelt, dazu angetan ist, auch die Adelsforschung vielfältig zu bereichern, indem sie sich einzelnen statuserzeugenden Dingen widmet, die bei Veblen (1899) noch nicht benannt oder erörtert worden sind. [13] Insofern stellt der Band und stellen seine Beiträge wertvolle Ergänzungen und Fortführungen des Forschungsstandes zu den – will man Schatzki (2016) bemühen – Praktiken-Arrangement-Geflechten des Adels dar. [14]

Dieser Aufsatz stammt von Dr. phil. Claus Heinrich Bill, M.A., M.A., B.A., und erscheint zugleich in der Zeitschrift für deutsche Adelsforschung in gedruckter Form.

Annotationen:
  • [1] = Wilfried Laatz: Status, in: Daniela Klimke / Rüdiger Lautmann / Urs Stäheli / Christoph Weischer / Hanns Wienold (Hg.): Lexikon zur Soziologie, Wiesbaden 6. Auflage: Springer Verlagsgesellschaft 2020, Seite 748-749.
  • [2] = Nomen Nescio: Ein Ring, in: Grazer Tagblatt (Graz), Ausgabe Nr. 21 vom 21. Jänner 1898, S. 7.
  • [3] = Historischer Verein des Kantons St. Gallen (Hg.): Der Status und seine Symbole, zugleich 160. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons Sankt Gallen, erschienen im Verlagshaus Schwellbrunn in Schwellbrunn (im Kanton Appenzell-Ausserrhoden) 2020, 224 Seiten, ISBN: 978-3-03895-020-2, Preis: 38,00 Schweizer Franken (rund 37 Euro); Konzept und Redaktion des Bandes besorgt durch Arman Weidenmann und Clemens Müller, Format: 210 x 295 mm; mit vielen Farb- und Schwarzweiß-Abbildungen.
  • [4] = Hinzu kommt, daß auf Seite 17-18 behauptet wird, man solle zugeschrieben von erworbenem Status (beispielsweise akademische Titel) unterscheiden. Derlei Statusverhältnisse nützen nichts, wenn sie nicht auch durch soziale Umwelten anerkannt werden. Status ist daher nicht „erwerbbar“ wie eine Ware, höchstens der Anspruch darauf, der aber von den an der Statuserzeugung Mitbeteiligten nicht zwangsläufig auch als Eigensicht übernommen werden muß.
  • [5] = Zur hohen Bedeutung der im Grund aber vergeblich erlassenen Kleiderordnungen für den Adel als Privileg bestimmter Kleiderführung siehe a) Monica Titton: Aristo-Chic – Das Verhältnis von Adel und Mode ist seit jeher ein gutes. Das spiegelt sich auch heute noch in der Auswahl wichtiger Testimonials, in: Die Presse, Ausgabe vom 23. Oktober 2015, Seite 20-21, b) Katja Vogel: „Wider den Kleider-Pracht“ – Die Gothaer Kleiderordnungen in der Zeit des Absolutismus, in: Roland Krischke (Hg.): Gotha zieht an – Gotha in Samt und Seide, Berlin / München 2009, Seite 40-59, c) Katharina Simon-Muscheid: Standesgemäße Kleidung. Repräsentation und Abgrenzung durch Klederordnungen (12.-16. Jahrhundert), in: André Hohenstein (Hg.): Zweite Haut. Zur Kulturgeschichte der Kleidung, Bern 2010, Seite 91-115, d) Stephan Selzer: Adel auf dem Laufsteg. Das Hofgewand um 1500 gezeigt am Beispiele des landgräflich-hessischen Hofes, in: Rainer C. Schwinges / Regula Schorta (Hg.): Fashion and clothing in late Medieval Europe, Basel 2010, Seite 115-129, e) Anne-Kathrin Reich: Kleidung als Spiegelbild sozialer Differenzierung – Städtische Kleiderordnungen vom 14. bis zum 17. Jahrhundert am Beispiel der Altstadt Hannover, Hannover 2005, 204 Seiten, f) Gabriele Mauthe: Kleiderordnung. Mode nach Vorschrift? Beispiele zu Bekleidungsvorschriften aus der Geschichte der Österreichischen Nationalbibliothek, in: Österreichische Nationalbibliothek (Hg.): Biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift, Band 61, Wien 2012, Ausgabe Nr. 1, Seite 95-109.
  • [6] = Dazu siehe Thorstein Bundle Veblen: Theorie der feinen Leute. Eine ökonomische Untersuchung der Institutionen, übersetzt vom amerikanischen Englisch ins Deutsche von Suzanne Heintz und Peter von Haselberg, Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verlag 3. Auflage 2015, 381 Seiten.
  • [7] = Die Wirkung auf Außenstehende und Nichtadelige beschrieb, wenn auch postmodern, Ahrends (2020) wie folgt: „So ein Schloss kann man nicht so ganz und gar privat besitzen. Es hat immer eine an alle gerichtete soziale Dimension, schon seiner Größe und Lage, auch seiner Geschichte wegen. Immer hat es auch eine Botschaft an mich, den Vorüberradelnden. Und ich frage mich, ob das in der Absicht des Erbauers lag: diese erbauliche Wirkung, die mich nicht neidisch macht, sondern zum Teilhaber. Noch heute profitiere ich von adliger Daseinsfreude. Ich kann sie jederzeit auf mich wirken lassen und auf mich beziehen ohne Schlossbesitzer zu sein. Ich kann mich an der Anschauung erfreuen dessen, was einer „besseren Gesellschaft“ Raum bot für einen gehobenen Lebensstil. Ohne den Preis für diesen Lebensstil zahlen zu müssen, ohne auch genau wissen zu wollen, wie es damals zugegangen ist, können mir die hohen gelbe Wände am Elbstrand zu Projektionsfläche werden meiner Vorstellung vom glückseligen Leben: von guten Gesprächen, guter Musik und Literatur, von höfischen Tänzen und Schäferspielen, von zwanglos kultivierter Geselligkeit.“ Zitiert nach Martin Ahrends: Schönheit, Reichtum, Lebenskunst. Eine neidlose Schlossbetrachtung, Beitrag aus dem Politischen Feuilleton des Radiosenders „Deutschlandfunk Kultur“, abgerufen am 9. Juni 2021 unter der Webadresse „https://www.deutschlandfunkkultur.de/schoenheit-reichtum-lebens kunst-eine-neidlose.1005.de.html?dram:article_id=485351“.
  • [8] = Dazu siehe allgemein auch a) Wolfgang Richter / Jürgen Zänker: Der Bürgertraum vom Adelsschloss : aristokratische Bauformen im 19. und 20. Jahrhundert, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1988, 276 Seiten, sowie b) Wolfgang Brönner: Die bürgerliche Villa in Deutschland 1830-1890 unter besonderer Berücksichtigung des Rheinlandes, Düsseldorf: Schwann 1987, 542 Seiten (Band 29 der Schriftenreihe „Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland“), sowie c) Claus Heinrich Bill: Großstadt versus Adel in den Jahren 1900 bis 1945. Retrospektive Annotationen zu einer problematischen historisch-philosophischen Liaison (Teil 1), in: Nobilitas. Zeitschrift für deutsche Adelsforschung, Folge Nr. 54, Jahrgang XI., Sonderburg 2008, Seite 228-260 und Teil 2 (und Schluß), in: Ibidem, Folge Nr. 55, Jahrgang XII., Sonderburg 2009, Seite 3-12.
  • [9] = Dazu siehe weiterführend Anke Borgmeyer / Detlef Knipping / Iris Lauterbach (Hg.): Villengärten 1830-1930. Geschichte, Bestand, Gefährdung. Symposium am 5. und 6. Mai 2017 in München, veranstaltet vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger, Regensburg: Schnell & Steiner 2020, 144 Seiten (Band 21 der Schriftenreihe „Inhalte, Projekte, Dokumentationen“).
  • [10] = Dazu zählten, als besonders kleine Dinge, auch Schnitzkirschkerne; siehe dazu Annette Carolin Cremer: Miniaturisierung als Verdichtung? Von der Relationalität der Dinge, in: Julia A. Schmidt-Funke (Hg.): Materielle Kultur und Konsum in der Frühen Neuzeit, Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2019, Seite 148. Ferner dazu siehe auch Detlev Richter: Glanzvoll. Die Lackmanufaktur Stobwasser, in: Harz und Arkadien, Halle an der Saale: Mitteldeutscher Verlag 2017, Seite 35-40 (betrifft Schmuckdosen und Tabaksdosen).
  • [11] = Dazu siehe fernerhin auch Ingrid Loschek / Gundula Wolter: Reclams Mode- und Kostümlexikon, Stuttgart: Philipp Reclam Junior 6. Auflage 2011, Seite 452-455 (Lemma „Spitze“).
  • [12] = Von Joseph Freiherr von Eichendorff stammt folgende Kritik an streng geordneten Gärten des Versailles-Musters: „Prinz Rokoko, hast dir Gassen abgezirkelt fein von Bäumen, und die Bäume scheren lassen, dass sie nicht vom Wald mehr träumen. Wo sonst nur gemein Gefieder ließ sein bäurisch Lied erschallen, muss ein Papagei jetzt bieder: Vivat Prinz Rokoko! Lallen. Quellen, die sich unterfingen, durch die Waldesnacht zu tosen, lässt du als Fontänen springen und mit goldnen Bällen kosen. Und bei ihrem sanften Rauschen geht Damöt bebändert flöten, und in Rosenhecken lauschen Daphnen fromm entzückt Damöten. Prinz Rokoko, Prinz Rokoko, lass dir raten, sei nicht dumm! In den Bäumen, wie in Träumen, gehen Frühlingsstimmen um. Springbrunn in dem Marmorbecken singt ein wunderbares Lied, Deine Taxusbäume recken sehnend sich aus Reih und Glied. Daphne will nicht weiter schweifen und Damöt erschrocken schmält, können beide nicht begreifen, was sich da der Wind erzählt. Lass die Wälder ungeschoren, anders rauschts, als du gedacht, sie sind mit dem Lenz verschworen, und der Lenz kommt über Nacht.“ – Zitiert nach Joseph Freiherr von Eichendorff: Prinz Rokoko, in: Ludwig Krähe (Hg.): Eichendorffs Werke in vier Teilen, Erster Teil (Gedichte), Berlin / Leipzig / Wien / Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Compagnie ohne Jahr (1908), Seite 157-158.
  • [13] = Thorstein Veblen: The Theory of the leisure class. An economic study in the evolution of institutions, New York: Macmillan 1899, VIII und 400 Seiten.
  • [14] = Theodore Schatzki: Materialität und soziales Leben, in: Herbert Kalthoff / Torsten Cress / Tobias Röhl (Hg.): Materialität. Herausforderungen für die Sozial- und Kulturwissenschaften, Paderborn: Wilhelm Fink 2016, Seite 63-88.
 

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